3.1 KiB
Perfekt — dann schreibe ich dir jetzt einen minimal-Risiko-Plan, damit du dein RAID6 (/dev/md4
) mit Ext4 sauber und ohne Datenverlust auf die volle Größe bringst.
Ich gehe davon aus, dass:
/dev/sda1
,/dev/sdb1
,/dev/sdc1
,/dev/sdd1
die RAID-Mitglieder sind.- Jede Platte 20 TB groß ist, die Partitionen aktuell nur 10 TB.
- Das RAID ist gesund (
cat /proc/mdstat
zeigt „clean“).
Schritt-für-Schritt Anleitung – Minimal Risk
1. Status checken
Bevor wir irgendwas anfassen, prüfen wir den Status:
cat /proc/mdstat
mdadm --detail /dev/md4
lsblk -o NAME,SIZE,TYPE,MOUNTPOINT
Es muss clean sein, und die Partitionen (sdX1
) müssen ungefähr 10 TB groß sein.
2. Backup der Partitionstabelle
Falls wir einen falschen Startsektor erwischen, ist das RAID im Eimer. Deshalb sichern wir die Partitionstabellen aller Platten:
sfdisk -d /dev/sda > sda.part
sfdisk -d /dev/sdb > sdb.part
sfdisk -d /dev/sdc > sdc.part
sfdisk -d /dev/sdd > sdd.part
Damit kannst du im Notfall zurückschreiben:
sfdisk /dev/sda < sda.part
3. Eine Platte vergrößern (nacheinander!)
Wir machen das Platte für Platte, damit immer 3 von 4 Platten voll intakt bleiben.
Beispiel für /dev/sda
:
- Startsektor merken:
parted /dev/sda unit s print
Notiere die Start-Sektor-Zahl der Partition 1 (z. B. 2048s
).
- Partition löschen und neu anlegen (nur Metadaten, keine Daten!):
parted /dev/sda
(parted) unit s
(parted) rm 1
(parted) mkpart primary 2048s 100%
(parted) quit
- Kernel über neue Partition informieren:
partprobe /dev/sda
4. RAID Resync starten
Nach dem Anpassen der ersten Platte muss mdadm den neuen Bereich initialisieren:
mdadm --grow /dev/md4 --size=max
⚠️ Das kann mehrere Stunden/Tage dauern. Fortschritt beobachten:
watch cat /proc/mdstat
Warte, bis der Status wieder [UUUU] clean ist.
5. Nächste Platten
Wiederhole Schritt 3 für /dev/sdb
, dann /dev/sdc
, dann /dev/sdd
.
Nach jeder Platte läuft ein Teil-Resync – auch hier immer abwarten, bis es fertig ist, bevor du die nächste Platte anfässt.
6. Dateisystem vergrößern
Wenn alle Platten angepasst und der RAID-Resync komplett abgeschlossen ist:
resize2fs /dev/md4
Das Ext4-Dateisystem wird dann den gesamten neuen Platz nutzen.
7. Kontrolle
df -h /mountpunkt
lsblk
mdadm --detail /dev/md4
Jetzt solltest du die volle Kapazität sehen.
Wichtige Sicherheitsregeln
- Immer nur eine Platte gleichzeitig verändern.
- Niemals den Startsektor ändern!
- Während Resyncs am besten keine großen Schreiblasten.
- Falls irgendetwas nicht clean ist → erst reparieren, dann weitermachen.
Wenn du magst, kann ich dir ein fertiges Shell-Skript bauen, das dir pro Platte die Startsektoren automatisch liest, die Partition neu anlegt und sicherstellt, dass du dich nicht vertippst. Das minimiert Tippfehler und verhindert den Super-GAU.
Willst du, dass ich dir so ein Skript direkt schreibe?